Presse

Auszüge aus Presse-Rezensionen:


Michael Schäfer im Göttinger Kulturbüro am 24.06.2019:

„herzwärts“ heißt der Liederzyklus von Andreas Kleinert nach Gedichten von Nikolaus Kahlen, der am Sonnabend im Alten Rathaus seine Uraufführung erlebte. 20 Stücke umfasst die Komposition für Sopran, Bass und Streichorchester mit einer Spieldauer von etwa 80 Minuten, darunter zwei Instrumentalstücke für Solovioline und Streicher, sechs Lieder für Sopran, sechs für Bass und sechs Duette. Zum Zyklus gerundet wird das Werk durch die Wiederkehr der ersten beiden Nummern am Schluss.

Der Göttinger Autor Nikolaus Kahlen ist sowohl musikalisch als auch literarisch hervorgetreten. In seinen Liebesgedichten, die diesem Zyklus zugrunde liegen, zeigt er sich als Ver-Dichter, der Gefühle in schönen, nicht abgegriffenen Bildern beschreibt, etwa „ich vermisse dich / noch immer / ich setze die sonnenbrille auf“ oder „in deinen händen wohne ich“. Das ist unsentimental, eben herzwärts, nicht etwa Herzschmerz. Immer wieder bringt Kahlen den Leser/Hörer zum Lächeln, wenn er beispielsweise den Liebenden erst von einer Sybille sprechen lässt, die nicht mehr da ist („and now my love has gone away“), um mit der Zeile „ich denk schon an christine“ zu enden. Schnell getröstet. Aber Kahlen scheut sich auch nicht vor unmittelbaren Liebesbekenntnissen: „meine seele ist geflutet von wärme und zärtlichkeit / deine liebe: himmelswerk“.

Ursprünglich, so Komponist Andreas Kleinert, war der Zyklus schon vor dreieinhalb Jahren so gut wie fertig. Und Kahlen sollte ihn wohl auch selbst singen – doch gesundheitliche Probleme haben das verhindert. So arbeitete Kleinert den Zyklus in die jetzt gebotene Fassung um und betraute mit den Gesangspartien zwei Solisten der Kammeroper Kassel, an der Kahlen früher ebenfalls mitwirkte: die Sopranistin Sylvia Cordes und den Bass Jochen Faulhammer. Kleinert ist im Brotberuf Musiklehrer am Göttinger Theodor-Heuss-Gymnasium, daneben ist er aber auch ein rühriger Komponist, der mit Orchesterwerken, Solokonzerten, Klavier-, Kammer- und Chormusik, Liedern, Musicals und Jazz hervorgetreten ist. Als Orchester engagierte Kleinert das Concertino Göttingen, bei dem er oft als Konzertmeister zu erleben ist – am Sonnabend selbstverständlich als Dirigent.

Und wie klingt das alles? Sollten Musikfreunde Befürchtungen haben, sich bösen Dissonanzen aussetzen zu müssen, unverständlich konstruierten, neutönerischen Klängen? Man kann sie beruhigen: „herzwärts“ ist eingängig, schmeichelt den Ohren, hat Witz, scheut stellenweise auch nicht die Nähe zur Unterhaltungsmusik. In den Duetten sind die beiden Gesangsstimmen häufig imitierend geführt, vereinen sich dann gern auch in Terz- oder Sextparallelen, was ausgesprochen wohlklingend ist.

Hübsch ist Kleinerts Idee, den Zyklus ganz ohne Worte mit dem zweiten Satz eines Violinkonzerts zu eröffnen: eine betörende Violinkantilene (gefühlsintensiv und differenziert im Ausdruck: der Kasseler Geiger Rüdiger Spuck in der Position des Konzertmeisters), die von einem duftig rhythmisierten Streicher-Pizzicato fast swingend unterlegt ist. Wobei Orchester und Solist auch die Rollen tauschen: Dann dürfen die Orchester-Streicher in Kantilenen schwelgen, begleitet von den feinen Rhythmen des Solisten.

Umso belebender wirkten die eindeutig andersartigen Nummern, unter denen das Sopranlied „und diese andacht im schattenhof“ besonders hervorsticht. Das ist freier in der Tonalität, besitzt einen ungemein expressiven Mittelteil, in dem die Melodie gleichsam in Fetzen gerissen wird. Im Bass-Lied „ein neuer Tag“ hat sich Kleinert wohl von den eingestreuten englischen Zeilen dazu anregen lassen, einen kleinen Blues zu schreiben. Den Witz des Bass-Liedes „ConStanze“ – Beispielzeile: „constanze ging, ich war ihr wohl zu stumm. / ich trank absinth und nahm ihr nichts mehr krumm“ – hat Kleinert mit subtilem musikalischem Witz nachgezeichnet, der auch das Sopran-Lied „verputzt“ auszeichnet.

Die Gesangssolisten waren gute Interpreten, – wobei Sylvia Cordes stimmlich hell timbriert, im Ton schlank war und Jochen Faulhammer ein kraftvoller Bass... Sehr konzentriert spielten die Concertino-Musiker ihren Part, von Kleinert präzise … geführt.

Apropos Zyklus: Das abschließende Duett „flieg mit zu den sternen“ ist die Wiederholung des einleitenden Violinkonzert-Satzes, diesmal textiert. Nun können die Gesangssolisten in der Kantilene schwelgen – und müssen zum guten Schluss das Streicher-Pizzicato mit bi-di-di-Silben singend imitieren. Ein sehr amüsanter Einfall, der den herzlichen Schlussapplaus im gut besuchten Rathaus noch belebte.

 

St. Cyriakus-Kirche in Duderstadt am 26.11.2017

Händels  Messias in Mozarts Fassung

Ltg.: Paul Heggemann

Göttinger Tageblatt am 28.11.2017 (zur Messias-Aufführung in Duderstadt): "Chor und Orchester .... überzeugten mit präziser Stimmführung und fein modulierter Dynamik..... Das Orchester Concertino spielte die ... mit angenehmer Klangvielfalt und -fülle aus. Vor allem das rein instrumentelle Teilstück Nr. 9 „Pifa“, das die Flöte spielenden Hirten auf dem Feld zu Jesu Geburt in Szene setzt, gelang atmosphärisch ausgesprochen stimmig."


HNA vom 14.12.2015: "Neben den wie immer ausgezeichneten

Musikern vom „Concertino“ Göttingen wirkten..." 

Zeitungsrezension HNA  vom  14.12.2015


HNA am 15.11.2011: "Ein bewegendes Ereignis - Hochkarätige Aufführung des Oratoriums Paulus in St. Blasius"

Oratorium "Paulus"  von Mendelssohn-Bartholdy

am 13. November 2011 in der St.Blasius-Kirche Hann. Münden

Leitung: Detlef Renneberg



Göttinger Tageblatt 20.9.2001:

Souveränes Debüt

Concertino Göttingen

Ein neuer Klangkörper bereichert Südniedersachsen. Am Sonntag wurde das Kammerorchester "Concertino Göttingen' in der Marienkirche von dem Dirigenten Johannes Moesus aus der Taufe gehoben. Ihm oblag die Aufgabe, aus hoch qualifizierten Amateur- und Berufsmusikern ein homogenes Ensemble zu formen.


Und das ist ihm ausgezeichnet gelungen, wie der Abend bewies. Klare Linienführung und souverän gestaltete Spannungsverläufe in Händels Concerto grosso op. 3 No. 4 überzeugten ebenso wie in


Jean  Francais Sept Danses für zehn Bläser. Dieses 1970 komponierte geistvolle Werk schildert keck und ver- schmitzt die Abenteuer zweier spielender Kinder. Sprühende Lebensfreude spricht aus dieser Musik, die im Finalsatz einen furiosen Schlusspunkt setzt.


Haydns Sinfonie "Le Matin" geht in den zahlreichen gekonnten Soli nochmals Gelegenheit zur Selbstdarstellung    des Orchesters. Dank der klaren Zeichengebung und räumlichen Strukturierung der Musik erreichte Moesus das selbst gesteckte Ziel eines transparenten und "sprechenden" Musizierstils.


Nach der Pause hatte man sich Mozarts A-Dur-Klarinettenkonzert vorgenommen. Der brillante Solist Anton Säcki disponierte einfühlsam die wechselnden Farbschattierungen, fand mit seinem äußerst schmiegsamen und wendigen Ton feinste Piano-Abstufungen. Eine tosende Beifallskollekte vom begeisterten Publikum am Schluss.

Matthias Schneider-Dominco


Göttinger Tageblatt vom 25.9.2003

Musik am lauen Spätsommerabend

Concertino Göttingen und Peter Schmalfuß in Northeim

... Unter der Leitung von Johannes Moesus war es dem Solisten ein Partner auf Augenhöhe. ... Die Holzbläser fielen durch warmen Ton und souveräne Geläufigkeit auf. ...

In Max Bruchs Serenade nach schwedischen Volksmeodien konnten die zwei Dutzend Streicher desConcertino Göttingen zeigen, in welchem Maße sie in den zwei Jahren ihres Bestehens zu einem Klangkörper zusammen gewachsen sind. Hochkonzentriert meisterten sie die vertrackten Tempowechsel des dritten Satzes, die Instrumentengruppen boten blitzsauberes Pizzicato und besonders die Celli trafen wundervoll den schlichten Gestus des zweiten Satzes. ...

Flötistin und Konzertmeisterin wussten mit schönen Soli zu gefallen. ...

Nach ... einer Zugabe ging man, beglückt von schöner Musik und mit dem Vorsatz, künftig mehr auf Max Bruch zu achten, hinaus in den Lauen Sommerabend.

Karl Friedrich Ulrichs


Göttinger Tageblatt 8.7.2003

Schwebende Leichtigkeit

Von Michael Schäfer

.... Einfach zauberhaft. Und dass die Temperaturen nicht ganz so lau waren, wie man es Anfang Juli erwarten mag, spielte überhaupt keine Rolle. Lang schallte der Beifall in den nächtlichen Himmel empor, und zwischendrin  lugte auch einmal der Mond hervor. Genau auf das Sichwort "Der Mond ist aufgegangen".


Göttinger Tageblatt 9.12.2002

Sensible Weihnacht

Saint-Saens in Corvinus

... Das Concertino präsentierte sich als Streichorchester beeindruckend homogen. Und feinsinnig: Da erklang das süßliche Prélude-Thema in geradezu seidig-fließender Linienführung, setzte man in dynamischen Entwicklungen dramatische Akzente. Und all dies in wachem Zusammenspiel mit Chor und Solisten sowie mit sicherer Intontation. ...

Eike Brunhöber


Göttinger Tageblatt 31.12.2002

Mit Spannkraft und sängerischem Elan

Propsteichor St. Cyriakus singt in Duderstadt alle sechs Kantaten von Bachs Weihnachtsoratorium

... Überhaupt passten sich die Instrumentalisten des Orchesters den Vorstellungen des Dirigenten sehr flexibel an. ...

... Gebannt lauschten die Zuhörer, um am Schluss ihre Begeisterung in langen anhaltendem Beifall zu bekunden. Der galt ebenso für die klangschönen Instrumentalsoli und für den Knabensopran Benedikt Heggeman ... Seinen Mut zu derartigen Großprojekten sollte sich der Propsteichor auch künftig bewahren. Es lohnt sich.

Michael Schäfer


Northeimer Neueste Nachrichten 18.0.2002

Spielfreude und instrumementales Können

Concertino Göttingen spielte in Northeim

... Rosettis Sinfonie g-Moll gab dem Orchester Gelegenheit zu schwungvollem Musizieren und zeigte eine überaus sorgfältige Arbeit an Dynamik, Artikulation und durchsichtiger Stimmführung.

... Engagement und Spielfreude verbinden sich bei Concertino Göttingen mit instrumentalem Können, sorgfältiger Arbeit und einem intelligentem Gestaltungswillen ...

Edelgard Rora


Göttinger Tageblatt 17.12.2001

An ihren Aufgaben gewachsen

Weihnachtsoratorium mit dem Göttinger Knabenchor

... Das Concertino Göttingen gab dem Oratorium eine lebendige Basis mit historischem Instrumentarium und prächtigen solistischen Leistungen. Der reiche Beifall war vollauf verdient.

Michael Schäfer


Göttinger Tageblatt 20.9.2001:

Souveränes Debüt

Concertino Göttingen

Ein neuer Klangkörper bereichert Südniedersachsen. Am Sonntag wurde das Kammerorchester "Concertino Göttingen' in der Marienkirche von dem Dirigenten Johannes Moesus aus der Taufe gehoben. Ihm oblag die Aufgabe, aus hoch qualifizierten Amateur- und Berufsmusikern ein homogenes Ensemble zu formen.


Und das ist ihm ausgezeichnet gelungen, wie der Abend bewies. Klare Linienführung und souverän gestaltete Spannungsverläufe in Händels Concerto grosso op. 3 No. 4 überzeugten ebenso wie in


Jean Francais Sept Danses für zehn Bläser. Dieses 1970 komponierte geistvolle Werk schildert keck und ver- schmitzt die Abenteuer zweier spielender Kinder. Sprühende Lebensfreude spricht aus dieser Musik, die im Finalsatz einen furiosen Schlusspunkt setzt.


Haydns Sinfonie "Le Matin" geht in den zahlreichen gekonnten Soli nochmals Gelegenheit zur Selbstdarstellung des Orchesters. Dank der klaren Zeichengebung und räumlichen Strukturierung der Musik erreichte Moesus das selbst gesteckte Ziel eines transparenten und "sprechenden" Musizierstils.


Nach der Pause hatte man sich Mozarts A-Dur-Klarinettenkonzert vorgenommen. Der brillante Solist Anton Säcki disponierte einfühlsam die wechselnden Farbschattierungen, fand mit seinem äußerst schmiegsamen und wendigen Ton feinste Piano-Abstufungen. Eine tosende Beifallskollekte vom begeisterten Publikum am Schluss.

Matthias Schneider-Dominco


Eichsfelder Tageblatt 11.10.2000

Oratorium Haydns "Schöpfung"

Klangpracht in der St. Cyriakus-Kirche

... Heggemann dirigierte frische Tempi, die auch ohne sein anspornendes Zutun vom Orchester mit geschliffenen Phrasierungen, ausgehörten Bögen und abgestufter Dynamik aufgenommen wurden. ...

... Langanhaltender Beifall und stehende Ovationen für eine bemerkenswert geschlossene Leistung.

Matthias Schneider-Dominco


Göttinger Tageblatt 20.12.1998

Weihnachtsoratorium

Barock-Manier in lebendigem Glanz

Die Kantorei St. Blasius interpretierte das Weihnachtsoratorium jetzt in enter Anlehnung an die zeitgenössische Praxis und bescherte dem Zuhörer ein Konzert, das in vielerlei Hinsicht nachhaltige Eindrücke hinterlassen hat.

... Der Kirchenmusikdirektor strebte erklärtermaßen eine größtmögliche Nähe zur zeitgenössischen barocken Musizierpraxis an und ermöglichte dem Publikum so ein gänzlich neues Hörvergnügen, das zunächst sicherlich gewöhnungsbedürftig war, aber dem offenen und interessierten Konzertbesucher ein Klangerlebnis bescherte, wie es in seiner Durchsichtigkeit und seinem Farbenreichtum selten zu hören sein dürfte.

... Da Tegtmeyer sich mit dieser "Rückbesinnung" in gewisser Weise "im Trend" befindet, gibt es zunehmend Musiker, die über nachgebaute Instrumente verfügen und die alte Musiziertechnik erlernt haben.

... Ein glückliches Händchen bewies Tegtmeyer nicht nur bei der Auswahl der hervorragenden Musiker, denen allen voran Victor Apostle an der Trompete, Frank Müller an der Traversflöte und Dorothea Peppler an der exzellent gespielten Truhenorgen glänzten.

... Ein großes Lob vedienen auch die Chormitglieder der Kantorei, die selbst knifflige Passagen ordentlich meisterten und gut mit den Profi-Musikern harmonierten.

Ines Pohl